Inge Kovács:
Wege zum musikalischen Strukturalismus.
René Leibowitz, Pierre Boulez, John Cage und die Webern-Rezeption in Paris um 1950



Zusammenfassung



Rezensionen




Inhaltsverzeichnis

Vorrede

Einleitung

1 | Voraussetzungen und Methode
     Latenzphase vor 1945
     Entdeckung Weberns
     Austreibung Schönbergs
     Paris – New York
     Diskurs
     Rezeption: Das Ringen um den »wahren« Webern

2 | Von der Form zur Struktur
     Polyphonie und Kontrapunkt
     Verabschiedung der klassischen Formtypen
     Athematisches Komponieren
     Vom kontrapunktischen zum srukturalistischen Reihenverständnis

3 | Begriffliche Eckpunkte einer neuen Poetik
     Freiheit und Strenge
     Statik und Mobilität
     Klang und Stille
     Dissoziation und Kohärenz

4 | Ausblick: Der Pariser Webern-Diskurs als musikalischer Strukturalismus
     Systemebene
     Segmentation und Distribution
     Mathematik und Magie
     Schönheit der Struktur
     Rückzug des kompositorischen Subjekts

Literatur

Nach oben

 

 

 

 

Zusammenfassung des Inhalts

Kein Komponist hat im 20. Jahrhundert bei einer nachfolgenden Generation eine so breite und kontroverse Resonanz gefunden wie Anton Webern in den fünfziger Jahren. Noch zum Zeitpunkt seines Todes 1945 war nicht vorherzusehen, in welchem Ausmaß sich die kompositorische Entwicklung der darauffolgenden Jahre gerade an seinen konstruktiv-durchsichtigen Miniaturen orientieren sollte. Kaum fünf Jahre später erklärte die musikalische Avantgarde diese Musik zum Ausgangspunkt des musikalischen Neuanfangs, einer »neuen Art des musikalischen Seins«.

Inge Kovács versucht, dieses Rezeptionsphänomen in seinem heute beinahe vergessenen Entstehungskontext zu verstehen. Geographischer Knotenpunkt der Vorgänge war zunächst – unmittelbar nach 1945 – Paris. Hier trafen Komponisten zusammen, die die Nachfolge Weberns beanspruchten, ohne in persönlichem Kontakt mit ihm gestanden zu haben. Musikalisch wie verbal konstituierte sich binnen kürzester Zeit ein Diskurs von ungeheurer Dynamik, dessen profilierteste Vertreter René Leibowitz, Pierre Boulez und – so ein überraschendes Resultat der vorliegenden Studie – John Cage waren. Die entstehende Webern-Rezeption rückte vor allem strukturelle Merkmale in der Vordergrund und schuf so – wie sich anhand von Analysen etwa der Zweiten Klaviersonate von Boulez oder des String Quartet in Four Parts von Cage zeigen läßt – die Voraussetzung für einen »musikalischen Strukturalismus«.

Nach oben

 

 

 

 

Rezensionen

Österreichische Musikzeitschrift 5/2005      Kovács bleibt aber nicht bei rein technischen Fragen stehen, sondern stellt auch die Faszination dar, die von der »Schönheit der Struktur« ausging und jenseits von Organisation und Mathematik eine magische Aura verbreitete. Damit wird dieses Buch zu einer alle Aspekte der Zeit um 1950 in Paris darstellenden Arbeit, die in ihrer Vollständigkeit kaum übertroffen werden kann.
Theo Hirsbrunner

Die Musikforschung 4/2007      Kovács' sorgfältig geschriebene Studie eröffnet uns eine frische Perspektive auf die Webern-Rezeption der Nachkriegszeit und die Entstehung des musikalischen Strukturalismus. (...) Die Publikation bereichert unsere Auseinandersetzung mit der Musik der frühen 1950er-Jahre und gibt über ihren Forschungsbeitrag hinausgehend spannende Anregungen zum Nach- und Weiterdenken.
Felix Wörner

Nach oben

 

 

 
Copyright (c) 2003 Edition Argus | Verlag Ulrich Schmitt | Turmackerstr. 1 | 79418 Schliengen | Germany | www.editionargus.de