Miriam Akkermann: |
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Zusammenfassung des InhaltsThema des Buches ist die sogenannte Computermusik, exemplarisch dargestellt an Kompositionen von David Wessel, Karlheinz Essl und
Georg Hajdu. Die Autorin verbindet in ihren Analysen nicht nur die Bereiche Musik und Informatik, sondern stellt auch die hinter den
Kompositionen stehenden künstlerischen, geistes-, ingenieurs- und naturwissenschaftlichen Denkansätze vor. Da der Text gut lesbar und
dabei sowohl für ein Fachpublikum aus der Computermusik als auch für Leser mit wenig Kenntnissen in diesem Bereich verständlich sein
soll, ist dem Haupttext ein Anhang mit Beschreibungen der analysierten Klänge und Programmcodes nachgestellt. Die Beschreibungen
dokumentieren den Arbeitsprozess und ermöglichen es, die in den Analysen enthaltenen Schlussfolgerungen, die auf Klang- und
Programmcodeanalysen basieren, nachzuvollziehen. Darüber hinaus enthält der Anhang ein Glossar und ein Personenverzeichnis. Hier
können genauere Erklärungen zu Institutionen, Technologien und Fachbegriffen sowie Kurzbiographien zu im Fachkontext wichtigen Personen
nachgeschlagen werden. Dem Buch liegt zudem eine CD mit zum Teil unveröffentlichtem Ton- und Videomaterial bei, das freundlicherweise
von den Komponisten zur Verfügung gestellt wurde.
BibliophilesGesetzt wurde dieses Buch aus der »Quadraat«, einer mit schönen Details ausgestatteten Schrift, die von dem niederländischen Schrift-Designer
Fred Smeijers (1961 geboren) zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde. Besonders interessant an der »Quadraat« ist die Kursive, die fast ohne Neigung auskommt,
jedoch eigenständige Buchstabenformen und anders gestaltete Serifen (die »Füßchen« unten und oben an den Buchstaben) als die Gerade aufweist.
Dadurch unterscheidet sie sich einerseits deutlich von dieser und erfüllt somit ihre Funktion als Auszeichnungsschrift; andererseits passt sie sich durch die minimale
Neigung sehr harmonisch in das Schriftbild der Geraden ein. »Normale« Kursive wie beispielsweise die durch Laserdrucker monopolartig verbreitete
»Times« mit ihrer ausgeprägten Neigung oder die ebenfalls bekannte »Garamond« mit noch stärkerer Neigung stechen dagegen sehr stark
hervor und wirken dadurch oft wie ein Fremdkörper im Satzbild. Falls Ihr Browser die Schriften korrekt anzeigt, sehen Sie hier zur Verdeutlichung diesen Satz in
»Times« kursiv. Und zum Vergleich gibt es hier mehrere Beispielseiten aus dem Buch als PDF in der Originalschrift
»Quadraat« mit der Kursiven als Auszeichnungsschrift bei Werktiteln und ähnlichem. Außerdem können Sie hier noch das
Titelblatt (Seite 2 und 3) sehen.
RezensionenDie Musikforschung 71 (2018), Heft 3 Miriam Akkermann hat eine beeindruckende Studie vorgelegt, in der sie anhand
eingehender analytischer Annäherungen an Musik von David Wessel, Karlheinz Essl und Georg Hajdu nicht nur eine Fülle von Informationen über den einer großen Leserschaft
hermetisch anmutenden Bereich sogenannter Computermusik in leicht verständlicher und narrativ vermittelter Form bereitstellt, sondern auch exemplarisch und mit
methodisch großer Bewusstheit die Probleme von Musikgeschichtsschreibung in einem Umfeld darstellt, in dem scheinbar selbstverständliche Prämissen wie Werkbegriff,
Autorschaft, Arbeit an Texten, die Trennung von Komposition, Interpretation und Improvisation sowie vor allem die Bestimmbarkeit des Kompositionszeitpunkts nicht mehr
mit den traditionellen Paradigmen historischer Musikwissenschaft behandelt werden können. Indem Akkermann dennoch einen eindeutig musikhistorischen Ansatz durchführt
und statt gänzlich alternativer Analysemethoden nicht ohne Aufwand Vermittlungswege sucht, entwirft sie auch jenseits des »Spezialgebiets» elektronischer Komposition
ein wesentlich differenzierteres Bild bestimmter Aspekte der jüngeren und jüngsten Musikgeschichte, als es bisher in den universitären Curricula oder auch im aktuellen
Diskurs vorausgesetzt werden kann. (
) Das Buch hat einen reichhaltigen Anhang, der neben dem Literaturverzeichnis detaillierte Klangbeschreibungen verschiedener
Versionen der analysierten Stücke, Beschreibungen der verwendeten Max-Patches, eine bisher nicht publizierte Zusammenstellung der Veröffentlichungen von David Wessel, ein
Glossar, eine Liste von Kurzbiographien sowie eine CD mit bisher unveröffentlichtem Audio-Material der Komponisten enthält. Die Verbindung von CD, graphischen Höranalysen
und Klangbeschreibungen ermöglicht eine äußerst konkrete Kommunikation über die jeweiligen Präsentationen der Stücke. Nicht allein das macht das Buch zu einem
großen Gewinn für die akademische Lehre. Ariane Jeßulat
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