Giuseppe Sarti. Ästhetik – Rezeption – Überlieferung
Herausgegeben von Christin Heitmann, Dörte Schmidt und Christine Siegert



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Giuseppe Sarti war in seiner Zeit ein europaweit gefeierter Komponist: Anstellungen führten ihn von seiner Geburtsstadt Faenza über Kopenhagen, Venedig, Bologna und Mailand bis nach St. Petersburg. Seine Opern wurden in ganz Europa aufgeführt. Dass wir ihm heute auf der Opernbühne meist nur noch durch Mozarts Zitat in der Tafelmusik des Don Giovanni begegnen, folgt in mehrfacher Hinsicht genau daraus. Zwar zitierte Mozart Sartis Oper Fra i due litiganti il terzo gode ihrer außerordentlichen Berühmtheit und Verbreitung wegen. Gerade dies aber führte auch dazu, dass sich Sartis Opern – die wie in der italienischen Oper üblich für jede Produktion bearbeitet und dabei zum Teil stark verändert wurden – in unzähligen Versionen überliefert haben und sich nicht dazu eigneten, den emphatischen Werkbegriff des 19. Jahrhunderts zu bestätigen oder sich in Denkmälerausgaben »einfangen« zu lassen.
Die Verbindung zwischen Zeitgebundenheit des Ruhms und breit gefächerter Überlieferung, zwischen historischer Bedeutung und ästhetischer Marginalisierung bildete den Ausgangspunkt für das von der Einstein Stiftung Berlin geförderte Verbundprojekt der Universität der Künste Berlin und der Hebrew University Jerusalem, »A Cosmopolitan Composer in Pre-Revolutionary Europe – Giuseppe Sarti«, das sich einerseits dem Komponisten und seinem Schaffen und andererseits den spezifischen editorischen Herausforderungen dieser Überlieferungssituation widmete. Ziel war es, den Komponisten historiographisch und ästhetisch in den Blick zu nehmen und die wissenschaftliche Diskussion um die Bearbeitungspraxis der italienischen Oper im 18. Jahrhundert zu bereichern. Neben zwei Opernaufführungen im Jahr 2015 (Fra i due litiganti in Berlin und Giulio Sabino in Jerusalem) fanden in diesem Rahmen 2014 in Berlin und 2015 in Jerusalem internationale wissenschaftliche Tagungen statt, deren Ergebnisse in diesem Band präsentiert werden.
 

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Gesetzt wurde dieses Buch aus der »Quadraat«, einer mit schönen Details ausgestatteten Schrift, die von dem niederländischen Schrift-Designer Fred Smeijers (1961 geboren) zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde. Besonders interessant an der »Quadraat« ist die Kursive, die fast ohne Neigung auskommt, jedoch eigenständige Buchstabenformen und anders gestaltete Serifen (die »Füßchen« unten und oben an den Buchstaben) als die Gerade aufweist. Dadurch unterscheidet sie sich einerseits deutlich von dieser und erfüllt somit ihre Funktion als Auszeichnungsschrift; andererseits passt sie sich durch die minimale Neigung sehr harmonisch in das Schriftbild der Geraden ein. »Normale« Kursive – wie beispielsweise die durch Laserdrucker monopolartig verbreitete »Times« mit ihrer ausgeprägten Neigung oder die ebenfalls bekannte »Garamond« mit noch stärkerer Neigung – stechen dagegen sehr stark hervor und wirken dadurch oft wie ein Fremdkörper im Satzbild. Falls Ihr Browser die Schriften korrekt anzeigt, sehen Sie hier zur Verdeutlichung diesen Satz in »Times« kursiv. Und zum Vergleich gibt es hier mehrere Beispielseiten aus dem Buch als PDF in der Originalschrift »Quadraat« mit der Kursiven als Auszeichnungsschrift bei Werktiteln und ähnlichem. Außerdem können Sie hier noch das Titelblatt (Seite 2 und 3) sehen.
Gedruckt und gebunden wurden das Buch von der Firma Bookstation in Anzing bei München. Gedruckt wurde auf »Eos«, einem holzfreien, säurefreien, chlorfreien und alterungsbeständigen Werkdruckpapier mit angenehm gelblichweißer Färbung und hohem Volumen, das von der Firma Salzer im niederösterreichischen Sankt Pölten hergestellt wird. Werkdruckpapiere sind hochwertige, maschinenglatte (so wie sie aus der Papiermaschine kommen) oder (wie »Eos«) leicht satinierte, das heißt geglättete und wenig geleimte Druckpapiere. Und ein höheres Volumen bedeutet, dass ein Papier dicker als ein Standardpapier ist. Das Eos-Werkdruckpapier mit einem Flächengewicht von 90g/qm weist ein 1,75faches Volumen auf. Es ist fülliger, aber nicht schwerer als ein Standardpapier mit demselben Flächengewicht und 1fachem Volumen.
Der holzfreie, ungestrichene Umschlagkarton »Design Offset«, der sich durch seine satinierte Oberfläche auszeichnet, wurde von der Firma Igepa aus Hamburg geliefet. Bei gestrichenen Papieren und Kartons wird die Oberfläche mit natürlichen Pigmenten (wie Kaolin und Kreide) sowie Bindemitteln bestrichen, die zwischen hochglanzpolierten heißen Walzen auf die Papieroberfläche aufgepresst werden. Die Oberfläche (der »Strich«) kann matt oder glänzend sein (mit Zwischenstufen). Solche Papiere und Kartons eignen sich vor allem für brillante Farbabbildungen. Naturpapiere und -kartons (wie »Design Offset«) sind dagegen ungestrichen. Sie können aber auch zwischen Walzen mehr oder weniger stark geglättet (satiniert) werden. Oder es werden Ihnen die verschiedensten Oberflächen eingeprägt (zum Beispiel mit Filz oder entsprechend gravierten Walzen).
Die hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite können sie hier als PDF sehen. Bitte bedenken Sie, dass die Farben, wie Sie sie am Bildschirm sehen, und auf dem gedruckten Buchumschlag mehr oder weniger stark voneinander abweichen können. Das hängt damit zusammen, dass wir für den Druck Sonderfarben verwenden, die mit dem 3-Farb-System eines Monitors (RGB-Modus) nicht adäquat wiedergegeben werden können. Diese Ansicht soll Ihnen nur eine ungefähre Vorstellung des Ganzen vermitteln.
 

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Rezensionen

Die Musikforschung 74 (2021), Heft 2        Der Band bietet (…) einen breiten Überblick von Sartis Tätigkeit als Komponist im Kontext der verschiedenen Gattungen, der verschiedenen geographischen Regionen, der Überlieferungs- und Aufführungsproblematik und trägt damit siginifikant dazu bei, eine große Forschungslücke zu füllen. Hier liegt das Potential, Giuseppe Sarti – einen der wichtigsten Akteure der europäischen Musik, insbesondere der Oper des 18. Jahrhunderts – die verdiente Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, durch eine kontextbezogene Betrachtung seiner vielfältigen Rolle in der Musikzirkulation und -wahrnehmung. (…) eine Art Leuchtfeuer, um die vielfältigen Wege einer fast völlig verschwundenen Sarti-Forschung neu zu erleuchten.  Esma Cerkovnik

 

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