Zwischen bürgerlicher Kultur und Akademie. |
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InhaltsverzeichnisVorwort Reinhard Kapp: Vom Ideal des guten Musikers Nicole Bickhoff und Elke Koch: Abgebrannt und umgezogen. Zur Überlieferung der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Thomas Schipperges: Musikausbildung und ihre Träger. Von derprivaten Musikschule über das Königliche Konservatorium zur Staatlichen Hochschule für Musik Daniel Jütte und Matthias Pasdzierny: Jüdische Musiker in Stuttgart. Zwei Fallstudien Rebecca Grotjahn: Das Konservatorium und die weibliche Bildung Matthias Wiegandt: Virtuosenschule? Bildungsanstalt? Das Fächerspektrum des Stuttgarter Konservatoriums bis zum Ersten Weltkrieg Joachim Kremer: Das Stuttgarter Konservatorium unter Immanuel Faißt im institutionsgeschichtlichen Kontext. Lehrerseminare, kirchenmusikalische Institutionen und die Professionalisierung im 19. Jahrhundert Sointu Scharenberg: Auf dem Weg zu schulischem »Musikunterricht«. Impressionen aus Südwestdeutschland im 19. Jahrhundert Susanne Fontaine: In liberaler Tradition. Zur Professionalisierung der Musiklehrerausbildung in Württemberg zwischen den Weltkriegen Dietlind Bäuerle-Uhlig: Warum Lehren lernen? Zwölf Stuttgarter Momentaufnahmen zur Professionalisierung in der Instrumentalpädagogik Rainer Bayreuther: Komponieren als akademische Disziplin. Von den Anfängen bis zur Gründung des Elektronikstudios Antje Tumat: Von Sängern und Schauspielern. Die Angliederung der Darstellenden Künste an das Konservatorium Philine Lautenschläger: Die Hochschule als Veranstalter im Konzertleben der Stadt Dörte Schmidt: Zwischen allgemeiner Volksbildung, Kunstlehre und autonomer Wissenschaft. Die Fächer Musikgeschichte und Musiktheorie als Indikatoren für den Selbstentwurf der Musikhochschule als akademische Institution Literaturverzeichnis Personenregister Die Autoren der Beiträge
Zusammenfassung des InhaltsDie Geschichte der Musikhochschule Stuttgart ist in mehreren, zu früheren Jubiläen verfaßten Festschriften bereits beschrieben worden,
weshalb die Idee einer durchgängigen und möglichst vollständigen Darstellung der Geschichte nicht die Leitidee bei der Konzeption dieses
Bandes war. Vielmehr wird ausgehend vom Beispiel Stuttgart die Frage der Akademisierung der Musikerausbildung verfolgt, also die
Frage, wie künstlerisches und pädagogisches Tun zu Fächern und Studiengängen führt, die von einer »Staatlichen Hochschule« mit
akademischem Anspruch gelehrt werden. Zur Ausbildung und Verwirklichung dieses Anspruchs wurde oft ein Selbstbild formuliert, dessen
neuralgische Punkte man über die Frage erreicht, wie einzelne Fächer und Disziplinen sich mit dem jeweils ausformulierten generellen Ziel
der Ausbildung verbinden. Und diese Frage tritt stets zutage, wenn es um die Einführung von Fächern beziehungsweise von Studiengängen,
wenn es um öffentliche Selbstdarstellung bis hin zu Trägerschaften und der Abgrenzung zu anderen Institutionen geht. Implizit werden in den
Beiträgen dieses Bandes mit den gesellschaftlichen Verortungsvorgängen der letzten 150 Jahre und dem in der gesamten Musikgeschichte
wirkenden Disput um das richtige Ausbildungsideal in der Musik die historisch jeweils dahinterstehenden Musikbegriffe selbst thematisiert. Der
Band versteht sich somit eher als Beitrag zu einer Kulturgeschichte der Musikausbildung aus Stuttgarter Perspektive, denn als »Jubiläumsschrift«
für das Stuttgarter Haus im herkömmlichen Sinn.
BibliophilesGesetzt wurde dieses Buch aus der »Quadraat«, einer mit schönen Details ausgestatteten Schrift, die von dem niederländischen Schrift-Designer Fred Smeijers (1961 geboren) zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde. Für den Umschlag, die Titelei, die Überschriften, die lebenden Kolumnentitel und die Bildlegenden wurde die serifenlose Version* dieser Schrift verwendet. Gedruckt wurde das Buch auf »Munken Premium Cream«, ein holzfreies, säurefreies und alterungsbeständiges Werkdruckpapier** mit angenehm gelblichweißer Färbung und hohem, griffigem Volumen,*** das von der Papierfabrik Munken in Munkedals, Schweden, gefertigt wird. »Keaykolour Antik«, ein ungestrichener Naturkarton**** mit leicht genarbter Oberfläche, den wir für den Umschlag verwendet haben, wird von Arjo Wiggins in Stoneywood, Schottland, hergestellt. * Serifen: Die »Füßchen« unten und oben an den Buchstaben von Antiqua- und Egyptienne-Schriften; Linear-Antiqua
und Grotesk-Schriften sind dagegen serifenlos. Im folgenden sehen Sie einige Seiten aus dem Buch, die die oben gegebenen Erläuterungen illustrieren. Um diese PDF-Dateien ansehen zu können, benötigen Sie das Programm »Adobe Acrobat«. Hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite. Bitte bedenken Sie,
daß die Farben, wie Sie sie am Bildschirm sehen, und auf dem gedruckten Buchumschlag mehr oder weniger stark voneinander abweichen
können. Das hängt damit zusammen, daß wir für den Druck Sonderfarben verwenden, die mit dem 3-Farb-System eines Monitors (RGB-Modus)
nicht adäquat wiedergegeben werden können. Diese Ansicht soll Ihnen nur eine ungefähre Vorstellung des Ganzen vermitteln.
RezensionenJahrbuch »Musik in Baden-Württemberg« 2009 Das Buch ist professionell und bibliophil gestaltet, man nimmt es gern zur Hand:
die schöne Ausstattung schmeichelt dem Inhalt, Literaturverzeichnis und Personenregister runden das Werk ab. Damit fördert es weitere Forschungen auf diesem Gebiet
und fordert auch zum Weiterdenken heraus. So stellt man sich gelungene wissenschaftliche Kongressliteratur vor! Martina Rebmann Die Musikforschung, Heft 1, 2010 Entstanden anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Stuttgarter Musikhochschule, handelt es sich
bei dem vorliegenden Band doch um keine typische Jubiläumsschrift. Das Erkenntnisinteresse gilt nicht einer »möglichst vollständigen Darstellung der Geschichte«
der Musikhochschule, sondern der Frage, »wie künstlerisches und pädagogisches Tun zu Fächern und Studiengängen führt«, die schließlich nach
diversen Phasen institutioneller Entwicklung in unterschiedlicher Trägerschaft von einer Staatlichen Hochschule gelehrt werden, und zwar mit akademischem Anspruch. Historisch
nachvollzogen wird dieser Prozess unter dem Blickwinkel der Professionalisierung. Dass diese Konzeption in beeindruckender Weise aufgeht, liegt an der umfangreichen Auswertung
musikhistorisch bislang unerschlossener archivalischer Quellen ebenso wie an der steten Einbettung regionalgeschichtlicher Forschung in überregionale Perspektiven und allgemeine
kulturhistorische Entwicklungen. (
) Abschließend sei noch die Ausstattung des Bandes gelobt, der umfangreiche Quellenauszüge und -reproduktionen enthält. Insgesamt ist
somit ein Buch entstanden, in dem der Professionalisierungsprozess der Musikausbildung in Stuttgart vorbildlich dokumentiert und gleichermaßen fundiert wie anschaulich erläutert
wird. Nicht zuletzt werden hier durch den steten Aufeinanderbezug überregionaler und regionaler Blickwinkel auch in methodischer Hinsicht Maßstäbe für zukünftige
reginalgeschichtliche Forschung gesetzt. Martin Loeser
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