Diva Die Inszenierung der übermenschlichen Frau. |
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Zusammenfassung des InhaltsZiel des Buches ist es, die Diva als Sängerin, als Bewunderte, als Star in einem weiten Kontext zum Gegenstand
systematischer wie historischer Untersuchungen zur Musikkultur des 19.und 20. Jahrhunderts zu machen. Sie wird hier als Protagonistin der
Musik- beziehungsweise Kulturgeschichte betrachtet, als zentraler Bezugspunkt (musik-)kultureller Phänomene, und nicht wie gerade in der
Musikwissenschaft so oft als Nebenfigur, deren Bedeutung sich lediglich aus ihrer Beziehung zu Entwicklungen der Gattungs- beziehungsweise
Kompositionsgeschichte ableitet. Die Musiktheaterforschung hat die kulturellen Handlungszusammenhänge des Bühnenereignisses lange zugunsten
einer an der Kategorie des Meisterwerks orientierten Analyse vernachlässigt, so daß erst seit wenigen Jahrzehnten die Bedeutung der Sängerinnen
und Sänger, ihre Tätigkeit und ihre Kommunikation mit dem Publikum stärker in den Fokus des Interesses gerückt sind. Dabei sind Gender-Aspekte
erst ansatzweise in den Blick genommen worden, obwohl sie sich geradezu aufdrängen.
BibliophilesGesetzt wurde dieses Buch aus der »Quadraat«, einer mit schönen Details ausgestatteten Schrift, die von dem niederländischen Schrift-Designer Fred Smeijers (1961 geboren) zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde. Für den Umschlag, die Titelei, die Überschriften und die Bildlegenden wurde die serifenlose Version* dieser Schrift verwendet. Gedruckt wurde das Buch auf »Alster«, ein holzfreies, säurefreies und alterungsbeständiges Werkdruckpapier** mit angenehm gelblichweißer Färbung und hohem, griffigem Volumen,*** das von der Firma Geese in Hamburg geliefert wurde. Ebenfalls aus Hamburg, von Igepa, stammt der holzfreie, ungestrichene**** Umschlagkarton »Design Offset«, der sich durch seine satinierte Oberfläche auszeichnet. * Serifen: Die »Füßchen« unten und oben an den Buchstaben von Antiqua- und Egyptienne-Schriften; Linear-Antiqua
und Grotesk-Schriften sind dagegen serifenlos. Im folgenden sehen Sie einige Seiten aus dem Buch, die die oben gegebenen Erläuterungen illustrieren. Um diese PDF-Dateien ansehen zu können, benötigen Sie das Programm »Adobe Acrobat-Reader«. Hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite. Bitte bedenken Sie,
daß die Farben, wie Sie sie am Bildschirm sehen, und auf dem gedruckten Buchumschlag mehr oder weniger stark voneinander abweichen
können. Das hängt damit zusammen, daß wir für den Druck Sonderfarben verwenden, die mit dem 3-Farb-System eines Monitors (RGB-Modus)
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RezensionenWDR 3 TonArt, Radiosendung am 14. Juli 2011 [
] Der Band stellt viele, auch heute unbekannte, Frauen
verschiedener Kunstsparten vor Angelica Catalani beispielsweise oder Adelina Patti, Agnese Schebest, Tamaki Miura und viele mehr und dabei zeigt sich, dass trotz
aller Unterschiede das Phänomen Diva im 19. und 20. Jahrhundert äußerst präsent ist: Das geht soweit, dass Opern- und Theaterstücke, aber auch Filme und Kompositionen
ganz auf die Diva zugeschnitten werden eine wichtige Erkenntnis für die Analyse dieser Werke. Dass die verschiedenen Sparten wie Oper, Theater und Film häufiger
gemeinsam betrachtet werden sollten, da sie sich gegenseitig beeinflusst und befruchtet haben, ist eine weitere Erkenntnis, die der Band vor Augen führt. Lied und populäre Kultur. Jahrbuch des Deutschen Volksliedarchivs Freiburg, 56. Jg., November 2011 Neben seinen Versuchen
der Begriffsklärung liegt der Hauptverdienst des Bands Diva in der Aufarbeitung der Vor- und Frühgeschichte des Stars. Zwar rücken die kulturellen, sozialen und psychischen Funktionen von
Berühmtheit und Bewunderung eher in den Hintergrund. Dafür leistet das Buch mit seiner dezidiert historischen Ausrichtung einen umso gewichtigeren Beitrag zur Kultur- und Bühnengeschichte aus
der Sicht der Genderforschung. Das Plädoyer der Herausgebenden, die Musiktheaterforschung in die kulturwissenschaftliche Diskussion von Star-Phänomenen einzubeziehen und dabei den Fokus
nicht wie sonst in der Musikwissenschaft üblich auf den Werktext, sondern in erster Linie auf die Performance und somit die Bühnenkünstlerin zu lenken, erweist sich als höchst fruchtbar. Die
Fokussierung auf weibliche Bühnenstars des 19. und frühen 20. Jahrhunderts verschafft aufschlussreiche Einblicke in das Verhältnis von Weiblichkeit, Stimme, Inszenierung und Öffentlichkeit. [
] Jahrbuch Musik und Gender, Band 5, 2012 Auffallend und für die stringente Konzeption sprechend ist, dass bei aller thematischen Heterogenität deutlich wird, wie eng die Beiträge miteinander verzahnt sind. So sind die zentralen Begriffe Star, (Selbst?)Inszenierung, Image, der Sängerinnen- und Darstellerinnendiskurs, die Rolle von Weiblichkeitstypen sowie das Verhältnis zwischen Persona und Performer fast in jedem Beitrag zu entdecken. Beim Lesen entsteht ein enges Beziehungsgeflecht, was auch die Querverweise auf einzelne Beiträge verdeutlichen. Man befindet sich schnell in einem Diven-Kosmos, in denen Diven wie die Patti, die Bernhardt, die Duse oder die Garbo immer wieder auftreten und in dem stets erneut gleiche Vorangehens- und Sichtweisen deutlich werden, die die Inszenierungsstrategien und vor allem den Aspekt der Wahrnehmung betreffen. So geht es nur in Ausnahmefällen um das Nachspüren verifizierbarer Fakten oder der Suche nach der wahren und echten Person. Im Zentrum des Interesses stehen vielmehr Wahrnehmungsmuster und Bedeutungszuschreibungen bei der Produktion und Rezeption von als authentisch verkauften Persönlichkeiten. [ ] Schließlich erscheinen strikte Definitionen in einem solch diffusen Diskurs zur Popularität und Medialität von Weiblichkeitsimages in letzter Konsequenz wenig sinnvoll zu sein. Mit dem divergierenden Gebrauch der Begriffe ›Image‹, ›Diva‹ und ›Star‹ wird damit durchaus ein Ziel der Herausgeber erreicht: die Öffnung der Diskussion. Dies gelingt, gerade weil trotz unterschiedlichem Gebrauch von Begrifflichkeiten, stets gleiche Inszenierungsmuster der Diva und Bedeutungszuschreibungen an die Diva aufgedeckt werden können. Das Ziel der Interdisziplinarität, das sowohl verschiedene Facetten der Diva als auch ihrer kulturellen, ökonomischen und gesellschaftlichen Begleitumstände beleuchtet, ist bereits durch die Auswahl der Beiträge erreicht. Sie führt zudem zu einem äußerst abwechslungsreichen und interessanten Buch zum Phänomen Diva, das sich mit unterschiedlichen Medien wie dem Film, der Biographie, der Photographie und den Aspekten Stimme, Rezeption, Gender-Zuschreibungen, Werk, Personenkonstellationen, Narrativität, und Repertoire gleichermaßen beschäftigt. Das Ziel, die Diva zum zentralen Bezugspunkt kultureller Phänomene im 19. und 20. Jahrhundert zu machen, ist damit im vollen Maße geglückt. Mehr noch vermag der Band, die Relevanz des Themas zu zeigen sowie die Neugierde an weiterer Forschung zu wecken. [ ] Und außergewöhnlich kommt auch das aus der 2005 stattgefundenen Tagung an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst entstandene Buch daher. In überdimensionaler Größe, den zugeschriebenen Ansprüchen einer Diva angemessen, und mit ansprechender Gestaltung reiht es sich in die Reihe Forum Musikwissenschaft des Argus Verlags ein. Sandra Danielczyk
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