Inhaltsverzeichnis
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Zusammenfassung des Inhalts
Der Autor der vorliegenden Arbeit möchte zeigen, dass Arvo Pärts kompositorischer Werdegang weniger von einer linear voranschreitenden Entwicklung
geprägt ist, sondern eher ein Mit-, In- und Nebeneinander von verschiedenen Kreisbewegungen ist. Diese lassen sich unabhängig von
der jeweiligen stilistischen Ausprägung immer wieder in Pärts Komponieren feststellen. In seiner dodekaphonischen Musik der 1960er
Jahren wird eine Umkreisung der Musik mit außermusikalischen Bedeutungen ebenso erkennbar werden wie in den späteren Kompositionen
des »Tintinnabulistils« (der hinsichtlich solcher Umkreisungen noch weit auffälliger ist). Die Verbindung von Linearität und dynamischer
Kreisbildung zu einer Spiralbewegung, die vor allem seine seriell geprägten Kompositionen auszeichnet, findet sich in Ansätzen auch
in seiner Musik ab den späten 1970er Jahren wieder. Die hier sichtbar werdende Spanne zwischen der von Arvo Pärt zunächst bevorzugten
Atonalität und der späteren Hinwendung zum Sujet des Tonalen im »Tintinnabulistil« zeichnet ein weiteres Kreis-Motiv. Vor allem in seinen
Werken des »Collagenstils« gegen Ende der 1960er Jahre wird ein Kreis der Entscheidung zwischen atonalen Klangtechniken und einer Idealisierung
der Tonalität durch die Idiomatisierung Bach'scher Musik erkennbar werden.
Pärts kompositorische Entwicklung mit ihrer fortlaufenden Tendenz zur Loslösung von handwerklich-technischen Kompositionsverfahren
mündete Ende der 1970er Jahre in eine Abkehr vom postmodernen Pluralismus der Collagentechnik und in die Erfindung seines neuen
»Tintinnabulistils«. Die Musik dieses Stils besann sich auf das »Bewährte« in Gestalt von konventionell tonaler Skalenbildung
und Dreiklangsstrukturen. Hinsichtlich dieses Aspekts wird die Arbeit unter dem Untertitel »Zwischen postmodernem Bekenntnis und Bekenntnis
zur Postmoderne« versuchen, den ästhetischen Diskurs des Phänomens der Postmoderne zur Musik Arvo Pärts in Beziehung zu setzen.
Neben der Kreisbewegung lassen sich in Pärts ästhetischem Denken immer wieder unterschiedliche Ausformungen von Suchbewegungen und von
Ausweich- beziehungsweise Fluchtbewegungen erkennen. Neben der kompositionstechnischen Konnotation der Suchbewegung soll dieses Moment
auch in seiner biographischen und »intellektuellen« Entwicklung kritisch verfolgt werden, denn die Suche, zumal die spirituell umkleidete Suche,
stellt ein zentrales Moment in den öffentlichen Lebensdarstellungen und Lebenszeugnissen Pärts dar, in seinem Werdegang als Komponist und
in der spirituellen Deutung der Musik seines »Tintinnabulistils«. In diesem Zusammenhang sollen verschiedene Phänomene der religiösen
Bedeutungszuschreibung bei Arvo Pärt als »Religiofizierung« problematisiert werden. Formen einer nachgereichten religiösen Bedeutungszuschreibung
werden hier ebenso in den Blick genommen werden wie die Evokation religiöser Bedeutsamkeit oder das Heraufbeschwören religiöser Emotionalität.
Pärts Suche nach dem Religiösen als Ausdruck einer Sehnsucht nach Eindeutigkeit inmitten einer modern-pluralen Gegenwart wird ein weiterer
wichtiger Aspekt der Untersuchung sein.
Bibliophiles
Gesetzt wurde dieses Buch aus der »Quadraat«, einer mit schönen Details ausgestatteten Schrift, die von dem niederländischen
Schrift-Designer Fred Smeijers (1961 geboren) zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde. Gedruckt und gebunden wurde es von der Firma Bookstation in bayerischen Anzing
auf »Eos«, einem holzfreien, säurefreien und alterungsbeständigen Werkdruckpapier mit angenehm
gelblichweißer Färbung und hohem Volumen, das von der Papierfabrik Salzer im niederösterreichischen Sankt Pölten hergestellt wird. Werkdruckpapiere sind hochwertige,
maschinenglatte (so wie sie aus der Papiermaschine kommen) oder (wie »Eos«) leicht satinierte, das heißt geglättete und
wenig geleimte Druckpapiere. Und ein höheres Volumen bedeutet, dass ein Papier dicker als ein Standardpapier ist. Das Eos-Werkdruckpapier
mit einem Flächengewicht von 90g/qm weist ein 1,75faches Volumen auf. Es ist fülliger, aber nicht schwerer als ein Standardpapier mit demselben
Flächengewicht und 1fachem Volumen.
»Gmund Colors«, ein ungestrichener, durchgefärbter Naturkarton mit filzmatter Oberfläche, den wir für den Umschlag verwendet haben,
wird von der Büttenpapierfabrik Gmund am Tegernsee gefertigt. Bei gestrichenen Papieren und Kartons wird die Oberfläche mit natürlichen
Pigmenten (wie Kaolin und Kreide) sowie Bindemitteln bestrichen, die zwischen hochglanzpolierten heißen Walzen auf die Papieroberfläche
aufgepresst werden. Die Oberfläche (der »Strich«) kann matt oder glänzend sein (mit Zwischenstufen). Solche Papiere und Kartons
eignen sich vor allem für brillante Farbabbildungen. Naturpapiere und -kartons sind dagegen ungestrichen. Sie können aber auch zwischen Walzen
mehr oder weniger stark geglättet (satiniert) werden. Oder es werden Ihnen vor der Trocknung die verschiedensten Oberflächen eingeprägt
(mit entsprechend gravierten Walzen oder beispielsweise mit Filz wie bei »Gmund Colors«). Bei billigen Kartons ist meistens nur die oberste
Materialschicht eingefärbt. Wird ein solcher Karton gefalzt (zum Beispiel am Buchrücken), dann bricht diese Schicht an der Falzlinie auf, so
dass ungefärbte Schichten zum Vorschein kommen, was sehr störend wirkt. Bei hochwertigen Kartons wird dagegen dem gesamten Papierbrei Farbe
zugesetzt. Der fertige Karton ist dadurch vollkommen durchgefärbt; häßliche Falzbrüche können somit nicht entstehen.
Der Umschlagkarton »Gmund Colors« ist selbstverständlich chlorfrei und pH-neutral; außerdem enthält er einen Anteil von 35% Recyclingpapier.
Dieser Recyclinganteil stammt natürlich nicht aus Haussammlungen, da hierbei die unterschiedlichsten Papiere, in der Regel auch noch bedruckt,
zusammenkommen. Eine gleichmäßige Farbgebung sowie Chlor- und Säurefreiheit wäre mit solchen post-consumer-Recyclingpapieren nicht
zu erzielen. Der hier verwendete Recyclinganteil stammt vielmehr aus sorgfältig sortierten, unbedruckten Papierabfällen, wie sie in Papierfabriken,
Druckereien und Buchbindereien anfallen (pre-consumer).
Im Folgenden sehen Sie einige Beispielseiten aus dem Buch als PDF. Außerdem können Sie hier
den Reihen- und Haupttitel auf einer Doppelseite (Seite 2/3) sehen sowie
die hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite.
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