Inhaltsverzeichnis
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Zusammenfassung des Inhalts
Aus dem Vorwort: Ereignis und Exegese der Titel der Festschrift benennt ein Spannungsfeld im
Zentrum aktueller Entwicklungen und Debatten der Musikwissenschaft. Zu Beginn
des 21. Jahrhunderts hat die ideale Beständigkeit musikalischer Werke bzw. ihrer
Texte ihre Selbstverständlichkeit verloren. Ihre Vermittlung mit der Vergänglichkeit
klingender Musik ist als Aufgabe der Forschung erkannt und vielfach thematisiert
worden, ohne dass die weitere Richtung dieser Bemühungen bislang klar erkennbar
wäre. Das vorliegende Buch unternimmt eine Art Zusammenschau, aus der sich ein
vorläufiges Resümee ergeben mag verbunden nicht zuletzt mit neuen Perspektiven
auf ähnlich gelagerte Fragestellungen und Methoden in den Nachbardisziplinen. [
]
»Ereignis und Exegese« dieses Spannungsfeld ließe sich leicht auch von den
Arbeiten Hermann Danusers her entwickeln. So standen Fragen der Interpretationsforschung
bzw. der Theorie musikalischer Interpretation seit jeher im Fokus seiner
Forschung, ebenso solche der Rezeptionsästhetik, lange bevor dieses Paradigma (bzw.
seine rezeptionsgeschichtliche Variante) zum methodischen Allgemeingut wurde.
Andererseits hat Danuser die Textkategorie als notwendigen Angriffspunkt von Exegese
nicht etwa zugunsten einer auralen Kultur verabschiedet, sondern gerade »Musik
als Text« eindringlich reflektiert und diesen Zusammenhang bis zu jenem Punkt
weiterentwickelt, an dem noch die musikalische Aufführung selbst als eine Art Text
erscheint und der methodisch kontrollierten Analyse zugänglich wird. [
]
Die schönste Referenz an den Wissenschaftler,
Kollegen, Lehrer und Freund sind in ihrer Vielfalt die hier versammelten Texte
selbst. Ihre Schwerpunkte sind oft diejenigen von Danusers eigener Arbeit: von
Stationen der älteren Musikgeschichte und des 19. Jahrhunderts über das wenn
man so sagen darf Zeitalter der Weltanschauungsmusik bis hin zur Neuen Musik.
Theorie und Ästhetik bilden einen einleitenden Hauptabschnitt. Komponisten, die
zu Danusers persönlichem »Kanon« gehören, dürfen nicht fehlen: Beethoven, Wagner,
Mahler, Schönberg, Hindemith und viele andere. Gemeinsam ist allen Texten
der Anspruch auf Realisierung und Deutung musikalischer Sachverhalte in jenem
doppelten Wortsinn, den Danuser als das Nebeneinander von »hermeneutischer« und
»performativer« Interpretation beschrieben hat. Auch dort, wo scheinbar Entlegenes
zur Debatte steht, wird man etwas spüren von der leidenschaftlichen Präzision eines
Denkens, das einer der flüchtigsten Künste gilt, um ihre »Auslegung« bemüht ist und
doch Raum lässt für das Nichtidentische, das (mit einem frühen Aufsatztitel von Danuser
gesprochen) »imprévu«. Die überwältigende Resonanz auf das Vorhaben einer
Festschrift, die zeitweise den (Buch-)Rahmen und die Kapazitäten der Beteiligten zu
sprengen drohte (und die legitimerweise um zahlreiche weitere Beiträge hätte erweitert
werden können), sind ein ermutigendes Zeichen für die Nachhaltigkeit und
Fruchtbarkeit dieses Denkens.
Bibliophiles
Gesetzt wurde dieses Buch aus der »Rotis«, die von Otl Aicher gezeichnet und 1988 veröffentlicht wurde. Benannt ist sie nach Aichers Wohnort in Bayern.
Aicher (19221991) war einer der bedeutendsten deutschen Gestalter des 20. Jahrhunderts. Er gilt als Wegbereiter des Corporate Design. So entwickelte er beispielsweise das visuelle Erscheinungsbild der
Lufthansa, das bis heute verwendet wird. Für die Olympischen Spiele von München definierte er konsequente Gestaltungsrichtlinien, die von der Uniform bis zum Eintrittsticket reichten. Bekannt sind vor allem
seine reduzierten Piktogramme (Strichmännchen), deren Zeichensprache sofort verstanden wird und die längst weltweit verbreitet sind.
Gedruckt wurde das Buch von der Firma Bookstation in Sipplingen am Bodensee auf »Alster«,
ein holzfreies, säurefreies, chlorfreies und alterungsbeständiges Werkdruckpapier* mit angenehm gelblichweißer Färbung und mittlerem
Volumen,** das von der Firma Geese in Hamburg geliefert wurde. »F-color Bütten«, mit dem die Buchdecke bezogen wurde und das als Vorsatzpapier Verwendung fand, wird von der
Büttenpapierfabrik Gmund am Tegernsee (gegründet 1829) aus langfaseriger, besonders zäher Zellulose hergestellt. Das Kapitalband wurde von der Band- und Gurtweberei Güth & Wolf in Gütersloh gewoben.
Gebunden wurde das Buch schließlich von der Allgäuer Buchbinderei Kösel in Altusried-Krugzell.
* Werkdruckpapier: Ein hochwertiges, maschinenglattes (so wie es aus der Papiermaschine kommt) oder (wie »Alster«) leicht satiniertes
(geglättetes) und wenig geleimtes Druckpapier.
** Papiervolumen: Das Alster-Werkdruckpapier mit einem Flächengewicht von 80g/qm hat 1,3-faches Volumen,
das heißt: Das Papier ist im Vergleich zu einem Standardpapier mit demselben Flächengewicht und 1-fachem
Volumen dicker, ohne schwerer zu sein. Normalerweise verwenden wir Werkdruckpapier mit 90g/qm Flächengewicht und 1,75-fachem Volumen. Bei einem Umfang von 786 Seiten
würde das Buch allerdings sehr dick und unhandlich werden. Deshalb verwenden wir hier die etwas leichtere und dünnere Variante. Zum Vergleich: Bei 786 Seiten Umfang weist der
Rücken des Buchblocks mit 80g-Papier und 1,3-fachem Volumen eine Stärke von rund 43 mm auf, bei 1,75-fachem Volumen wären es 57 mm. Mit 90g-Papier wäre die Relation folgende:
1,3-faches Volumen: 48 mm; 1,75-faches Volumen: 64 mm.
Im folgenden sehen Sie einige Seiten aus dem Buch, die die oben gegebenen Erläuterungen illustrieren. Um diese PDF-Dateien ansehen
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Hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite. Bitte bedenken Sie,
daß Farbe und Struktur des Umschlags hier nicht adäquat wiedergegeben werden können. Diese Ansicht soll Ihnen nur eine ungefähre Vorstellung des Ganzen vermitteln.
Haupttitel (Seite 2 und 3)
Dreizehn verschiedene Seiten aus dem Buch
Rezensionen
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