Musicking Collective. Codierungen kollektiver Identität in der zeitgenössischen Musikpraxis der Schweiz und ihrer Nachbarländer
Herausgegeben von Leo Dick, Noémie Favennec und Katelyn Rose King unter redaktioneller Mitarbeit von Daniel Allenbach



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Zusammenfassung des Inhalts

»Music is not a thing […] but an activity, something that people do.« Mit dieser Sentenz, die mittlerweile geradezu ikonischen Status erlangt hat, erklärte der amerikanische Musikologe und Komponist Christopher Small vor fünfundzwanzig Jahren die Bedeutung seiner Wortschöpfung »musicking«. Die Essenz von Musik liege nicht so sehr in musikalischen Werken als im kollektiven Handeln einer Gruppe von Leuten, so Small. Er hielt es deshalb für geboten, das Nomen »music« in ein Verb umzuformen und dessen Gerundiv zum Losungswort seiner Musikauffassung zu erklären.
 
Der so kreierte Neologismus spricht ein weit größeres Sinnspektrum an als etwa das deutsche »Musizieren«. So impliziert er etwa eine fundamentale Neubewertung unseres Verständnisses, was Musik eigentlich »bedeute«: »So if the meaning of music lies not just in musical works but in the totality of a musical performance, where do we start to look for insights that will unite the work and the event and allow us to understand it? The answer I propose is this. The act of musicking establishes in the place where it is happening a set of relationships, and it is in those relationships that the meaning of the act lies.«
 
Genau um die hier umrissene relationale, gemeinschafts(ab)bildende Dimension von Musik geht es im vorliegenden Band. Er basiert auf Wortbeiträgen zu einer künstlerisch-wissenschaftlichen Konferenz, die im Dezember 2021 von der Hochschule der Künste Bern (HKB) ausgerichtet wurde. Die Initiative zur Tagung wie zur Publikation ging von dem an der HKB angesiedelten und vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Forschungsprojekt »Opera mediatrix« aus. Dieses Projekt befasst sich mit dem zeitgenössischen Musiktheater in der Schweiz unter dem Aspekt der (De-)Konstruktion von Wir-Identitäten. Von daher erklärt sich der Betrachtungsausschnitt der vorliegenden Publikation: Beiträge über aktuelles Musiktheater – vor allem, aber nicht nur in der Schweiz – bilden gleichsam deren strukturelles Rückgrat. Der Blick geht aber auch über die engen Repertoiregrenzen hinaus auf benachbarte Phänomene und Praktiken der zeitgenössischen Musik sowie auf Schnittstellen zur Laien- und Volkskultur.
 
Der Zusammenkunft im Rahmen der Tagung »Musicking Collective« lag die eingangs zitierte Sentenz sozusagen als Motto zugrunde. In unserer Lesart des Zitats stand die Verbindung von Praxis (»activity«) und Personen, verstanden als Kollektiv (»people«), zum gemeinsamen Musik-Machen (»do«) im Vordergrund. In den Blick gerieten hierdurch sowohl ästhetische Phänomene, Konzepte, kreative Prozesse, performative Hervorbringungen und (symbolische) Bilder als auch soziokulturelle und politische Rahmungen. Die große Bandbreite an Fallbeispielen, Erkenntnisinteressen und methodischen Vorgehen, die während der Tagung zur Sprache kam, spiegelt sich nun in der Komposition des Buches: Entstanden ist ein buntes Mosaik an verschiedenartigen Zugängen zu dem schillernden Phänomen Musicking.
 

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Gesetzt wurde dieses Buch aus der »Seria« und der »SeriaSans«, die von dem Schriftdesiger Martin Majoor im Jahre 2000 gezeichnet wurden. Auffallend an der »Seria« ist die elegante Kursive, die fast ohne Neigung auskommt, jedoch eigenständige und zum Teil sehr ausgefallene Buchstabenformen aufweist. Dadurch unterscheidet sie sich einerseits deutlich von der Geraden und erfüllt somit ihre Funktion als Auszeichnungsschrift (zum Beispiel für Werktitel); andererseits passt sie sich durch die minimale Neigung sehr harmonisch in das Schriftbild der Geraden ein. Der folgende Link verweist auf einige Beispielseiten aus dem Buch als PDF in der Originalschrift »Seria« mit der Kursiven als Auszeichnungsschrift bei Werktiteln und ähnlichem und der »SeriaSans«, die für Überschriften, Zwischentitel und Bildlegenden verwendet wurde. Außerdem können Sie hier noch die Titelei mit Reihen- und Haupttitel (Seite 2 und 3) sehen.
 
Gedruckt wurden das Buch von der Firma Bookstation in Anzing bei München auf »Eos«, einem holzfreien, säurefreien, chlorfreien und alterungsbeständigen Werkdruckpapier mit angenehm gelblichweißer Färbung und hohem Volumen, das von der Papierfabrik Salzer im niederösterreichischen Sankt Pölten hergestellt wird. Werkdruckpapiere sind hochwertige, maschinenglatte (so wie sie aus der Papiermaschine kommen) oder (wie »Eos«) leicht satinierte, das heißt geglättete und wenig geleimte Druckpapiere. Und ein hohes Volumen bedeutet, dass ein Papier dicker als ein Standardpapier ist. Das Eos-Werkdruckpapier mit einem Flächengewicht von 90g/qm weist ein 1,75-faches Volumen auf. Es ist fülliger, aber nicht schwerer als ein Standardpapier mit demselben Flächengewicht und 1-fachem Volumen.
 
Das Vorsatzpapier »Caribic Cherry« wurde von Igepa in Hamburg geliefert. Vorsatzpapiere müssen besonders zäh und reißfest sein, da der gesamte (fadengeheftete) Buchblock mit Hilfe des Vorsatzes in den Umschlag »eingehängt« wird, und das bedeutet: Der Vorsatz muss (zusammen mit dem sogenannten Fälzelstreifen, der aus Fälzelpapier oder Gewebe besteht) das zum Teil nicht unerhebliche Gewicht des Buchblocks in der Buchdecke halten.
 
»Rives Tradition«, ein Recyclingpapier mit leichter Filznarbung, das für den Bezug des Umschlags verwendet wurde, wird von der Papierfabrik Arjo Wiggins in Issy-les-Moulineaux bei Paris gefertigt. Nicht zu vergessen das Kapitalband mit rot-schwarzer Raupe, das von der Firma Dr. Günther Kast, Technische Gewebe und Spezialfasererzeugnisse, in Sonthofen im Oberallgäu gewoben wurde. Die sogenannte Raupe ist der sichtbare runde Teil des Kapitalbandes. Dieses wird mit einem flachen Band, das an der Raupe angewoben ist, am Buchrücken festgeklebt.
 
Fadengeheftet und gebunden wurde der Band schließlich von der Druckerei Bookstation.
Die hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite können Sie hier als PDF sehen.
 

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