Hermann Danuser: |
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Zusammenfassung des InhaltsWie »Metaphysik« begriffsgeschichtlich seit langem mit einem weiten Feld von Ideen, Fakten und Termini das jenseits der Physik Angesiedelte meint, so
bezeichnet »Metamusik« in analoger Vielfalt alles mit Musik Verbundene, das jenseits des Hörbaren existiert und darum als »Musik über Musik« verstanden
werden kann. Mit zahlreichen Unterbegriffen weist Metamusik darauf hin, dass man Musik nicht nur auditiv wahrnehmen, sondern auch erfinden, erforschen,
notieren, beschreiben, malen, sehen, denken und sich vorstellen kann. Insgesamt stehen Forschungen zu Metamusik, musikalischer Selbstreflexion, Selbst-
oder Metareferenz der Musik wissenschaftsgeschichtlich noch am Anfang. Es bleibt darum offen, welcher Begriff sich in Zukunft zur Bezeichnung des
Gemeinten durchsetzen wird. Indem der Autor in diesem Buch die Aufmerksamkeit auf Metamusik lenkt, möchte er einer Leserschaft, die mit dem Fokus
Selbstreferentialität in Musik in Werke ebenso wie in Theorie eindringen will, Denkanstöße geben.
BibliophilesGesetzt wurde dieses Buch aus der »Quadraat«, einer mit schönen Details ausgestatteten Schrift, die von dem niederländischen Schrift-Designer
Fred Smeijers (1961 geboren) zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde. Besonders interessant an der »Quadraat« ist die Kursive, die fast ohne Neigung auskommt,
jedoch eigenständige Buchstabenformen und anders gestaltete Serifen (die »Füßchen« unten und oben an den Buchstaben) als die Gerade aufweist.
Dadurch unterscheidet sie sich einerseits deutlich von dieser und erfüllt somit ihre Funktion als Auszeichnungsschrift; andererseits passt sie sich durch die minimale
Neigung sehr harmonisch in das Schriftbild der Geraden ein. »Normale« Kursive wie beispielsweise die durch Laserdrucker monopolartig verbreitete
»Times« mit ihrer ausgeprägten Neigung oder die ebenfalls bekannte »Garamond« mit noch stärkerer Neigung stechen dagegen sehr stark
hervor und wirken dadurch oft wie ein Fremdkörper im Satzbild. Falls Ihr Browser die Schriften korrekt anzeigt, sehen Sie hier zur Verdeutlichung diesen Satz in
»Times« kursiv. Und zum Vergleich gibt es hier mehrere Beispielseiten aus dem Buch als PDF in der Originalschrift
»Quadraat« mit der Kursiven als Auszeichnungsschrift bei Werktiteln und ähnlichem. Außerdem können Sie hier noch das zweifarbig gedruckte
Titelblatt (Seite 2 und 3) sehen.
RezensionenDie Tonkunst 13 (2019), Heft 4 Mit seiner Monographie Metamusik hat Hermann Danuser nach der 2009 erschienenen
Untersuchung Weltanschauungsmusik (die mittlerweile in zweiter Auflage vorliegt) ein weiteres Standardwerk der Musikwissenschaft vorgelegt. Wieder steht ein einzelner, von der
musikwissenschaftlichen Forschung bisher kaum genutzter, aber wie sich schnell herausstellt umso ergiebigerer und anschlussfähigerer Begriff im Mittelpunkt, der zuerst
theoretisch entfaltet und dann anhand unterschiedlichster Beispiele in verschiedene Richtungen verfolgt wird (wobei das Spektrum der behandelten Gegenstände diesmal außerordentlich
breit ist); wieder entsteht dabei ein beeindruckendes Panorama der vor allem europäischen, um die kanonischen Komponisten und Werke zentrierten Musikgeschichte (das diesmal aber historisch
und systematisch viel weiter ausgreift); wieder kann der Stil, in dem die Untersuchung verfasst ist, als Muster einer präzisen und zugleich eleganten bzw. wie Novalis gesagt
hätte geschmeidigen Wissenschaftsprosa gelten; und wieder ist die Buchgestaltung (die auch diesmal in den Händen der Edition Argus lag) man kann es nicht
anders sagen superb. Der Satz nähert sich der Perfektion [
], und auch die Qualität der zahlreichen Notenbeispiele und Abbildungen ist nichts weniger als herausragend.
So wie man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören möchte, weil das Buch (aus der Quadraat) so schön gesetzt ist, kann man sich folglich auch nicht satt an ihm sehen.
Man will es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen (wozu auch das große Format und der lackierte, mit Surbalin bezogene Umschlag beitragen). [
] Musik & Ästhetik 24 (2020), Heft 95 Hermann Danusers große, die Jahrhunderte übergreifende Phänomenologie der Metamusik ist eine Inspirationsquelle für innovative musik- und kulturtheoretische Forschungsunternehmen. Indem es die Ubiquität und Varietät von Meta- und Selbstreferenzen in der Musik beschreibt, fordert es dazu auf, sich über die Gründe für die Entstehung und die Differenzen dieser musikästhetischen Phänomene ins Klare zu setzen. Das wäre das Programm einer kulturtheoretisch zu begründenden Theorie musikalischer Meta- und Selbstreferenz der Moderne. Jürgen Stolzenberg Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 17 (2020), Heft 1 Danusers Buch heißt, was es ist. Nicht nur, weil über Musik geredet wird, sondern weil der Text zu einem Kunstgebilde wurde, zu einem Meta-Tonkunst-Stück. Das bleibt freilich durchlässig und kapselt sich nicht ab. Gesine Schröder
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