Guide-mains
Contexte historique et enseignement du pianoforte au XIXe siècle
Klavierspiel und Klavierunterricht im 19. Jahrhundert

Herausgegeben von Leonardo Miucci, Suzanne Perrin-Goy und Edoardo Torbianelli
unter redaktioneller Mitarbeit von Daniel Allenbach und Nathalie Meidhof



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Zusammenfassung des Inhalts

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte die Kodifizierung der Klaviertechnik und -ästhetik neue Dimensionen, und die Zahl der didaktischen Werke für Klavier nahm ebenso zu wie deren Anspruch. Die Verbreitung dieser Lehrwerke gründete wohl nicht zuletzt in sozio-ökonomischen Faktoren wie dem Aufschwung eines leidenschaftlich musikalischen Bürgertums und der Ausweitung des Vertriebsnetzes durch neu gegründete Verlagshäuser. Zudem war ihr Erscheinen eng verbunden mit der Einrichtung von öffentlichen Konservatorien zu Beginn des Jahrhunderts, die eine institutionalisierte professionelle Ausbildung für eine große Zahl Schüler boten. Diese Art der Ausbildung unterschied klare Fachrichtungen und ermöglichte eine immer weitergehende Spezialisierung.
Es wurde daher wichtig, die Ausbildungsgänge ebenso wie die Lehrmittel und das behandelte Repertoire stärker zu strukturieren und parallel dazu didaktische Referenztexte für die Professoren zu entwickeln, um damit eine gewisse Kohärenz in der Ausbildung zu garantieren. So entstanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts weit gestreute Großauflagen, darunter insbesondere das Gemeinschaftswerk des Komponisten, Musikwissenschaftlers und Direktors des Brüsseler Konservatoriums François-Joseph Fétis und des Klaviervirtuosen, Beethoven-Schülers und gewissermaßen der Gallionsfigur einer klassischen Tradition Ignaz Moscheles. Diese »Méthode des méthodes de piano« vereint und vergleicht auf möglichst objektive Weise die Eigenheiten unterschiedlicher Lehrtraditionen und will dem Schüler damit Zugriff auf die Gesamtheit der existierenden technischen Lösungen geben, um ihm eine möglichst umfassende Meisterschaft auf dem Instrument zu ermöglichen.
Die in den Kapiteln zur Interpretation präsentierten Ausdrucksmöglichkeiten der Instrumentalschulen dürfen dabei einzig im Verbund mit dem technischen Rüstzeug am Instrument gesehen werden, wie es in den betreffenden Kapiteln vermittelt wird. Meistens sind sie unmittelbar abhängig von der verwendeten Technik, bis hin zu Ausdrucksmöglichkeiten, die auf andere Weise gar nicht umsetzbar sind. Auf alle Fälle sind sie von der Ästhetik und der intimen Kenntnis des zeitgenössischen Komponierens beeinflusst, was eine Aneignung heute gelegentlich erschwert. Es ist daher wichtig, dass die Forschung ein präzises Bild des Kontexts – im Hinblick etwa auf Gedankenwelt und Ausbildung – bereitstellt, in dem und durch den die romantische Ausdrucksweise Gestalt angenommen hat. Neuere Arbeiten zum Quellenstand jener Epoche, präzisiert durch instrumentenkundliche Forschungen und neu entdeckte (oder neu bewertete) Quellen bieten einem heutigen Musiker die Gelegenheit, ein tieferes Verständnis von Phrasierung und Ästhetik der musikalischen Werke des 19. Jahrhunderts zu gewinnen und damit eine historisch informierte Interpretation zu erarbeiten.
 

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Gesetzt wurde dieses Buch aus der »Seria« und der »SeriaSans«, die von dem Schriftdesiger Martin Majoor im Jahre 2000 gezeichnet wurden. Auffallend an der »Seria« ist die elegante Kursive, die fast ohne Neigung auskommt, jedoch eigenständige und zum Teil sehr ausgefallene Buchstabenformen aufweist. Dadurch unterscheidet sie sich einerseits deutlich von der Geraden und erfüllt somit ihre Funktion als Auszeichnungsschrift (zum Beispiel für Werktitel); andererseits passt sie sich durch die minimale Neigung sehr harmonisch in das Schriftbild der Geraden ein. Der folgende Link verweist auf einige Beispielseiten aus dem Buch als PDF in der Originalschrift »Seria« mit der Kursiven als Auszeichnungsschrift bei Werktiteln und ähnlichem und der »SeriaSans«, die für Überschriften, Zwischentitel und Bildlegenden verwendet wurde. Außerdem können Sie hier noch die Titelei mit Reihen- und Haupttitel (Seite 2 und 3) sehen.
Gedruckt wurden das Buch von der Firma Bookstation in Anzing bei München auf »Eos«, einem holzfreien, säurefreien, chlorfreien und alterungsbeständigen Werkdruckpapier mit angenehm gelblichweißer Färbung und hohem Volumen, das von der Papierfabrik Salzer im niederösterreichischen Sankt Pölten hergestellt wird. Werkdruckpapiere sind hochwertige, maschinenglatte (so wie sie aus der Papiermaschine kommen) oder (wie »Eos«) leicht satinierte, das heißt geglättete und wenig geleimte Druckpapiere. Und ein hohes Volumen bedeutet, dass ein Papier dicker als ein Standardpapier ist. Das Eos-Werkdruckpapier mit einem Flächengewicht von 90g/qm weist ein 1,75-faches Volumen auf. Es ist fülliger, aber nicht schwerer als ein Standardpapier mit demselben Flächengewicht und 1-fachem Volumen.
Das Vorsatzpapier »Caribic Cherry« wurde von Igepa in Hamburg geliefert. Vorsatzpapiere müssen besonders zäh und reißfest sein, da der gesamte (fadengeheftete) Buchblock mit Hilfe des Vorsatzes in den Umschlag »eingehängt« wird, und das bedeutet: Der Vorsatz muss (zusammen mit dem sogenannten Fälzelstreifen, der aus Fälzelpapier oder Gewebe besteht) das zum Teil nicht unerhebliche Gewicht des Buchblocks in der Buchdecke halten.
»Rives Tradition«, ein Recyclingpapier mit leichter Filznarbung, das für den Bezug des Umschlags verwendet wurde, wird von der Papierfabrik Arjo Wiggins in Issy-les-Moulineaux bei Paris gefertigt. Nicht zu vergessen das Kapitalband mit rot-schwarzer Raupe, das von der Firma Dr. Günther Kast, Technische Gewebe und Spezialfasererzeugnisse, in Sonthofen im Oberallgäu gewoben wurde. Die sogenannte Raupe ist der sichtbare runde Teil des Kapitalbandes. Dieses wird mit einem flachen Band, das an der Raupe angewoben ist, am Buchrücken festgeklebt.
Fadengeheftet und gebunden wurde der Band schließlich von der Druckerei Bookstation.
Die hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite können Sie hier als PDF sehen.
 

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