Von Grenzen und Ländern, Zentren und Rändern.
Der Erste Weltkrieg und die Verschiebungen
in der musikalischen Geographie Europas
Hg. von Christa Brüstle, Guido Heldt und Eckhard Weber



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Inhaltsverzeichnis


Vorwort

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Zusammenfassung des Inhalts

Die Reflexion des Krieges als Faktor musikalischer Strukturgeschichte wird in der Musikwissenschaft eher ausgeklammert. Dahinter steht die Idee von der »relativen Autonomie der Musikgeschichte«. Ein buchstäblich einschneidendes Ereignis wie der Erste Weltkrieg jedoch liegt quer zur Idee einer relativ autonomen Selbstentfaltung von Musikgeschichte, die mehr, als es gut war, den Sinn für die Kontingenz von Geschichte verschüttet hat, den Sinn für das, was Historiker an einem Ereignis wie dem Ersten Weltkrieg in der Tat auch interessiert: die unvorhergesehenen und unvorhersehbaren Ereignisse und Entwicklungen, die Verwerfungen, die sich nicht als »notwendige« Stationen in einem übergreifenden Prozeß verstehen lassen, sondern gerade in ihrer Unabsehbarkeit oft weitreichende Folgen hatten. Eine wichtige Unterscheidung ist allerdings zu machen: Die musikgeschichtlichen Konsequenzen von Krieg und Kriegsfolgen sind nicht zu verwechseln mit der Spiegelung des Krieges in musikalischen Werken. Sicher gibt es auch hier Desiderate. Der Ausgangspunkt des vorliegenden Bandes war jedoch ein anderer. Denn die oberflächlichen »emotive analogies«, vor denen Arnold Whittall gewarnt hat, sind nicht die einzige Möglichkeit, Krieg und Musik aufeinander zu beziehen. Spezifische Arbeitsbedingungen, die die politischen, ökonomischen, sozialen, mentalitäts- und kulturgeschichtlichen Kontexte der musikalischen Produktion zur Verfügung stellen, bieten unter Umständen konkretere Ansatzpunkte. Dabei ist der Blick auf die nationalen, regionalen und lokalen Kontexte von Musik zu werfen und zu fragen, wie die geopolitischen Folgen des Ersten Weltkrieges das Musikleben und damit die Musikgeschichte Europas verändert haben. Die Orte und Ausprägungen unterschiedlicher Avantgarden in Verbindung mit diesen Veränderungen sind ebenso Teil des Themas wie die Diskussion von Strategien des Festhaltens an Traditionen beziehungsweise deren Neudeutung. Damit kann beispielhaft die Perspektive auf eine europäische Musikgeschichtsschreibung eröffnet werden, die sich nicht nur auf die bekannten Zentren konzentriert, sondern auch musikgeschichtliche Daten und Fakten aus vermeintlich ereignislosen oder unbedeutenden Regionen sammelt und untersucht. Gerade in einem zwar geeinten, gleichzeitig zunehmend vielgestaltigen Europa kann dieser Ansatz dazu beitragen, kulturgeschichtliche Entwicklungen und Zusammenhänge, aber auch Verwerfungen und Verschüttungen klarer darzustellen.
 

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Gesetzt wurde dieses Buch aus der »Goudy Old Style«, einer Schrift aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die von Frederic William Goudy entworfen und 1915 für die American Type Founders in Jersey City gegossen wurde. Der Amerikaner Goudy (1865–1947) war zunächst als Buchhalter, dann in der Immobilienbranche beschäftigt. Er gründete mehrere, meist kurzlebige Zeitschriften, darunter die »American Cat News«, angeregt durch seine Mitgliedschaft in einem Club von Katzenfreunden. Von 1896 an war er freiberuflich als typografischer Entwerfer und Lehrer für Schrift tätig. Er gründete verschiedene Handpressen-Druckereien und Schriftmanufakturen, die alle schnell wieder eingingen oder auffallend häufig durch Feuer zerstört wurden. Von 1920 bis 1940 arbeitete er als künstlerischer Berater des Schriften- und Satzmaschinenherstellers Lanston Monotype Machine Company.
Für den Umschlag, die Titelei, die Überschriften, die lebenden Kolumnentitel und die Bildlegenden wurde die »Quadraat Sans« des niederländischen Schrift-Designer Fred Smeijers (1961 geboren) verwendet, die zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde.
Gedruckt wurde das Buch auf »Munken Premium Cream«, einem holzfreien, säurefreien und alterungsbeständigen Werkdruckpapier mit angenehm gelblichweißer Färbung und hohem, griffigem Volumen, das von der Papierfabrik Munken in Munkedals/Schweden hergestellt wird. Werkdruckpapiere sind hochwertige, maschinenglatte (so wie sie aus der Papiermaschine kommen) oder (wie »Munken«) leicht satinierte, das heißt geglättete und wenig geleimte Druckpapiere. Und ein höheres Volumen bedeutet, dass ein Papier dicker als ein Standardpapier ist. Das Munken-Werkdruckpapier mit einem Flächengewicht von 90g/qm weist ein 1,75faches Volumen auf. Es ist fülliger, aber nicht schwerer als ein Standardpapier mit demselben Flächengewicht und 1fachem Volumen.
»Curious Metallics Weißgold«, ein Umschlagkarton mit glitzernder Oberfläche und dem hellen Glanz geschliffenen Metalls, wird von Arjo Wiggins in Issy les Moulineaux/Frankreich auf Doppellangsieb-Maschinen hergestellt. Bei Langsieb-Papiermaschinen ist das Papiersieb eine flache, endlos umlaufende Bahn eines Geflechts, auf das die Faserstoffsuspension aufgebracht wird (1% Faserstoff, 99% Wasser). Durch Entwässerung verfilzen die Fasern miteinander, so dass sich eine Papierbahn mit ca. 80% Wassergehalt bildet. Auf diese Weise lassen sich Papiere bis zu einem Flächengewicht von 150g/qm herstellen. Bei der Doppellangsieb-Maschine laufen zwei dieser Endlos-Papiersiebe übereinander, wobei die obere Papierbahn auf die untere abgegeben wird. In noch feuchtem Zustand werden beide Lagen miteinander vergautscht, so dass ein Karton mit einem Flächengewicht von 300g/qm entsteht. Durch das Pressen (gautschen) wird die Papierbahn weiter entwässert (Wassergehalt ca. 50%). Anschließend wird die Papier- beziehungsweise Kartonbahn zwischen beheizten Stahlzylindern bis zur Restfeuchtigkeit (ca. 5%) heruntergetrocknet. Die erste, noch mit einer Handkurbel angetriebene Langsieb-Maschine wurde 1798 in Frankreich von Nicolas-Louis Robert gebaut.
Der Metallic-Effekt des Curious-Umschlagkartons entsteht durch sogenannte Iriodine. Diese bestehen aus Glimmer, der mit Titandioxid, Zinn-, Eisen- oder Siliziumoxid beschichtet ist. Durch Zugabe von natürlichen organischen Pigmenten läßt sich jede gewünschte Metallic-Farbe erzeugen. Selbstverständlich ist auch dieser Karton säurefrei, holzfrei und alterungsbeständig.

Im folgenden sehen Sie einige Seiten aus dem Buch, die die oben gegebenen Erläuterungen illustrieren:
Hintere Umschlagseite mit Buchrücken und vorderer Umschlagseite. Bitte bedenken Sie, dass die Farben, wie Sie sie am Bildschirm sehen, und auf dem gedruckten Buchumschlag mehr oder weniger stark voneinander abweichen können. Das hängt damit zusammen, dass wir für den Druck Sonderfarben verwenden, die mit dem 3-Farb-System eines Monitors (RGB-Modus) nicht adäquat wiedergegeben werden können.
Der Haupttitel
Mehrere Seiten aus dem Buch
 

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