Von Grenzen und Ländern, Zentren und Rändern. |
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort Hier können Sie das Inhaltsverzeichnis im PDF-Format einsehen.
Zusammenfassung des InhaltsDie Reflexion des Krieges als Faktor musikalischer Strukturgeschichte wird in der Musikwissenschaft eher ausgeklammert. Dahinter
steht die Idee von der »relativen Autonomie der Musikgeschichte«. Ein buchstäblich einschneidendes Ereignis wie der Erste Weltkrieg jedoch
liegt quer zur Idee einer relativ autonomen Selbstentfaltung von Musikgeschichte, die mehr, als es gut war, den Sinn für die Kontingenz
von Geschichte verschüttet hat, den Sinn für das, was Historiker an einem Ereignis wie dem Ersten Weltkrieg in der Tat auch interessiert:
die unvorhergesehenen und unvorhersehbaren Ereignisse und Entwicklungen, die Verwerfungen, die sich nicht als »notwendige« Stationen in einem
übergreifenden Prozeß verstehen lassen, sondern gerade in ihrer Unabsehbarkeit oft weitreichende Folgen hatten. Eine wichtige Unterscheidung
ist allerdings zu machen: Die musikgeschichtlichen Konsequenzen von Krieg und Kriegsfolgen sind nicht zu verwechseln mit der Spiegelung des Krieges in musikalischen
Werken. Sicher gibt es auch hier Desiderate. Der Ausgangspunkt des vorliegenden Bandes war jedoch ein anderer. Denn die oberflächlichen »emotive analogies«,
vor denen Arnold Whittall gewarnt hat, sind nicht die einzige Möglichkeit, Krieg und Musik aufeinander zu beziehen. Spezifische Arbeitsbedingungen, die die
politischen, ökonomischen, sozialen, mentalitäts- und kulturgeschichtlichen Kontexte der musikalischen Produktion zur Verfügung stellen, bieten unter
Umständen konkretere Ansatzpunkte. Dabei ist der Blick auf die nationalen, regionalen und lokalen Kontexte von Musik zu werfen und zu fragen, wie die
geopolitischen Folgen des Ersten Weltkrieges das Musikleben und damit die Musikgeschichte Europas verändert haben. Die Orte und Ausprägungen
unterschiedlicher Avantgarden in Verbindung mit diesen Veränderungen sind ebenso Teil des Themas wie die Diskussion von Strategien des Festhaltens an
Traditionen beziehungsweise deren Neudeutung. Damit kann beispielhaft die Perspektive auf eine europäische Musikgeschichtsschreibung eröffnet werden,
die sich nicht nur auf die bekannten Zentren konzentriert, sondern auch musikgeschichtliche Daten und Fakten aus vermeintlich ereignislosen oder unbedeutenden
Regionen sammelt und untersucht. Gerade in einem zwar geeinten, gleichzeitig zunehmend vielgestaltigen Europa kann dieser Ansatz dazu beitragen,
kulturgeschichtliche Entwicklungen und Zusammenhänge, aber auch Verwerfungen und Verschüttungen klarer darzustellen.
BibliophilesGesetzt wurde dieses Buch aus der »Goudy Old Style«, einer Schrift aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die von
Frederic William Goudy entworfen und 1915 für die American Type Founders in Jersey City gegossen wurde. Der Amerikaner Goudy (18651947)
war zunächst als Buchhalter, dann in der Immobilienbranche beschäftigt. Er gründete mehrere, meist kurzlebige Zeitschriften,
darunter die »American Cat News«, angeregt durch seine Mitgliedschaft in einem Club von Katzenfreunden. Von 1896 an war er freiberuflich
als typografischer Entwerfer und Lehrer für Schrift tätig. Er gründete verschiedene Handpressen-Druckereien und Schriftmanufakturen,
die alle schnell wieder eingingen oder auffallend häufig durch Feuer zerstört wurden. Von 1920 bis 1940 arbeitete er als künstlerischer
Berater des Schriften- und Satzmaschinenherstellers Lanston Monotype Machine Company. Im folgenden sehen Sie einige Seiten aus dem Buch, die die oben gegebenen Erläuterungen illustrieren:
Rezensionen
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